EWU-Turnier in Wenden mit ersten Prüfungen für Westernreiter mit Handicap
Der Verein ParaWesternReiter e.V. hat in Zusammenarbeit mit der EWU ein Pilotprojekt gestartet.
Es wurden erstmalig in Niedersachsen Klassen für Menschen mit Handicap ausgeschrieben auf einem normalen EWU-Regelturnier der Klasse C.
Dieses fand am 22 Juni 2008 auf der Circle L Ranch statt. Bei herrlichem Sonnenschein und „gefühlten“ 39 Grad Celsius.
Für die Handicapteilnehmer wurden zwei Klassen ausgeschrieben: einmal ein Trail- und ein Horsemanship-Pattern.
Beide Pattern waren auf dem Leistungsstand von LK5 mit einigen Veränderungen. So wurde in beiden Pattern der Lope gestrichen, im Trail brauchte man das Tor nur öffnen, aber nicht wieder schließen. Es gab jedoch auch deutliche Unterschiede zu einer „normalen“ Prüfung. So wurde die Sicherheit an oberste Stelle gesetzt. So hatte jeder Reiter einen Helm zu tragen. Des Weiteren hatte jedes Pferd ein Halfter unter der Trense. Es gab einen Helfer für jeden Reiter, der im Lineup neben dem Reiter stand und einen Führstrick in der Hand hatte, der ggf. am Halfter befestigt werden konnte.
Um dem Richter die Beurteilung der einzelnen Reiter etwas leichter zu machen hat der Verein ParaWesternReiter e.V. eine Turnierkarte entwickelt. Auf dieser Karte ist neben den persönlichen Daten auch ein Passbild vorhanden. Die Behinderung wird durch ein Piktogramm und entspechenden Text erklärt.
Aber nun zum Turnier selbst. Es sind sechs Reiter in beiden Prüfungen gestartet. Fast alle kamen aus Niedersachsen. Eine Teilnehmerin reiste aus Schleswig-Holstein an. Alle Teilnehmer mussten sich im Vorfeld zu diesem Turnier qualifizieren.
Für die Handicapteilnehmer wurde eigens ein Stück Wiese abgeteilt nahe den Reithallen, so dass die Wege sich nicht so lang gestalteten. Auch wurde vom Circle-L-Team die Abreithalle eine halbe Stunde vor Prüfungsbeginn zur Verfügung gestellt, sodass die Reiter ihre Pferde gut arbeiten konnten.
Eines der Pferde war so nervös, dass es zu seinem Reiter meinte: „Ich glaube es ist besser,du steigst nicht auf - ich kann für nichts garantieren“. „Kein Problem“, sagte Volker Laves und setzte sich kurz selbst drauf, bis das Pferd seine verloren gegangen Nerven wiederfand.
Als erste Prüfung kam der Trail
dran. Nachdem sich alle Reiter mit
ihren Helfern in der Halle
eingefunden hatten wurden sie
herzlich vom Veranstalter Volker
Laves begrüßt. Danach reichte er
das Mikrofon an den Richter Ingo
Hirschkorn weiter. Dieser erklärte
den Parcours und beantwortet die
Fragen der Starter. Nachdem alle
Fragen geklärt worden waren
konnte es endlich mit dem
losgehen auf das doch alle Reiter
so fleißig daraufhin gearbeitet
hatten, nämlich ihr Können unter
Beweis zustellen. Jeder auf seine
Art, denn jeder hat ein anderes
Handicap und muss dieses
individuell ausgleichen. Aber ihre Partner, die Pferde, stellen sich auf ihre Reiter gut ein. Die Manöver waren für alle gleich. Tor, Brücke, Jog over, Stangenquadrat mit 360 Grad Drehung nach links, Back up durch ein Stangen L und Sidepass nach rechts. Nachdem alle Reiter sich wieder sicher im Lineup aufgestellt hatten, durfte das Publikum auch klatschen. Wie bei jeder anderen Prüfung auch folgte im Anschluss die Siegerehrung. Auf den 6. Platz war Anne Reinhard mit Alberto, auf den 5. Platz war Anette Liese mit Sunny, auf den 4. Platz war Andreas Bake mit Scarlett, den 3. Platz belegte Birk Frerichs mit FR Doctor Pierre. Auf dem 2. Platz kam Stefanie Luthardt mit Ma Crazy Casper, und last but not least, der 1. Platz ging an Gisela Fritz mit Mr. Benjamin Flowers T.R. Wir gratulieren den Platzierten.
Es gab zu den Schleife auch gesponserte Ehrenpreise für die ersten und zweiten Plätze. Die erste Runde war geschafft.
Nach einer kleinen Verschnaufpause kam das Horsemanship-Pattern dran. Mit einer kleinen Änderung -ohne Lope- war diese genauso wie für die LK 5 Reiter angelegt. Alle Reiter gaben nochmals ihr Bestes. In der Railwork standen die Helfer in der Mitte, um die Reiter wieder in Empfang zu nehmen, als diese sich ins Line up zur Siegerehrung dort wieder einfanden.
In dieser Prüfung belegte Andreas Bake mit Scarlett den 6. Platz. Der 5. Platz ging an Birk Frerichs mit FR Doctor Pierre, auf den 4. Platz hat es Anette Liese mit Sunny geschafft und der 3. Platz ging
an Anne Reinhard mit Alberto. Den 2. belegte Stefanie Luthardt wiederum mit Ma Crazy Casper und auch in dieser Prüfung ging der 1. Platz an Gisela Fritz mit ihrem Haflinger Mr.Benjamin Flowers T.R.
An dieser Stelle möchten wir uns, der Vorstand der ParaWesternReiter, im Namen unserer Reiter ganz herzlich bei Volker Laves bedanken. Er stand den Reitern immer mit Rat und Tat zur Seite. Danke Coach! Vielen Dank auch an das Team der Circle-L-Ranch für die reibungslose Organisation und naturlich ein Dankeschön an die EWU, die uns die Chance gegeben hat, unser Können unter Beweis zustellen. So bleibt nur noch zu hoffen, dass im nächsten Jahr viele Turniere folgen und vielleicht meldet sich ja da der eine oder andere Reiter mit Handicap bei uns, der auch gerne mal starten möchte.
In diesem Sinne, Eure
S. Luthardt (ParaWesternReiter)
© 2014 ParaWesternReiter e.V.